Mittwoch, 3. Dezember 2008

Nach dem Abenteuer Weltreise - vor dem Abenteuer Heimat

Nach einer spannenden Woche in New York City hieß es für uns nicht nur Abschied nehmen von New York, den USA und Nordamerika, sondern auch von unserem Abenteuer Weltreise. Wir fuhren mit dem Shuttlebus zum Flughafen, flogen über Nacht zurück nach Europa und kamen nach einem kurzen Zwischenstopp in London am Mittwochmorgen in Hamburg an.

Ein gemischtes Gefühl aus Traurigkeit und Vorfreude begleitete uns auf dem Heimflug. Wie sollte es anders sein: Hamburg begrüßte uns mit seinem typisch grauen Schmuddelwetter.


Aber die Freude war groß, als unsere Familie - Melli und Lorraine waren sogar etxtra aus Düsseldorf und Lisa und Jens aus Hannover angereist - und Felix in der Ankunftshalle auf uns warteten.

Wieder zu Hause! Es ist schon ein komisches Gefühl, dass dies wohl der letzte Eintrag in unserem Blog sein wird. Trotz einiger Rückschläge und trauriger Ereignisse ist für uns das Jahr 2008 ein Jahr voller Abenteuer, Erlebnisse und Begegnungen gewesen. Unsere Reise war nicht nur eine Reise in ferne Länder an entfernte Orte, sondern auch eine Reise zu uns selbst.

Nicht nur die exotischen Orte und die spannenden Bekanntschaften haben dieses Jahr so einzigartig gemacht - vor allem die Freiheit, die wir jeden Tag verspürt haben und dieses unbeschreibliche Glücksgefühl, das sich jeden Tag in unserem Innern ausgebreitet hat, haben die letzten zehneinhalb Monate zu den schönsten unseres Lebens gemacht.

An dieser Stelle möchten wir uns bei Euch allen bedanken - für Euer Interesse, das Mitfiebern, die vielen lieben Worte im Gästebuch. Die Anzahl der Meldungen, die uns auf unserer Reise erreicht haben, hat uns regelrecht umgehauen!

So viele von Euch haben uns erzählt, dass sie ebenfalls so gern auf Reisen gehen möchten, die Seele baumeln lassen, einfach einmal ausbrechen wollen. Wir können Euch nur sagen:

Zögert nicht, tut es einfach! Lebt Euren Traum und Ihr werdet mit der schönsten Zeit Eures Lebens belohnt - und mit noch viel mehr - mehr, als man sich je vorstellen kann.

New York, New York!

NYC!!!!
Sechs Jahre war es bereits her, dass wir das letzte Mal in dieser geilen Stadt gewesen waren. Und wir konnten uns keinen besseren Abschluss für unsere Reise vorstellen, als acht Tage im Big Apple zu verbringen. Wir quartierten uns wieder in dem Hostel im Stadtteil Chelsea ein, was an sich so gar nicht doll, aber dafür bezahlbar (in Manhattan nicht häufig!) und total zentral gelegen ist.

Am ersten Tag bummelten wir durch Chelsea und die Stadtviertel im Westen Manhattans, wo wir uns auf Anhieb vorstellen konnten zu leben. Denn dieser Teil der Stadt hat neben der Energie, die überall in New York City zu pulsieren scheint, ein internationales und gemütliches Flair, das einen geradezu auffordert zu bleiben.

Wir machten diverse Stadtteilbummel durch SoHo, den Financial District und Brooklyn, und genossen es, bei einem Drink in einem Café unterhalb der Brooklyn Bridge mit Blick auf die Skyline Manhattans bei untergehender Sonne, in dieser einzigartigen Stadt zu sein.










Bei schönstem Wetter spazierten wir durch den in wunderschönen Herbstfarben leuchtenden Central Park zu den Strawberry Fields, standen seit neun Jahren im Wollman Icerink das erste Mal wieder auf Kufen und drehten vor der geilen Kulisse New Yorks unsere Runden auf dem Eis. Wir hatten dabei einen Riesenspaß und konnten parallel Natalie Portman beobachten, die bei Dreharbeiten neben uns auf dem Eis herumkurvte.

Nach monatelanger kultureller Enthaltsamkeit schoben wir uns im Metropolitan Museum of Art und im MoMa mit zahlreichen anderen begeistert an den grossen Meisterwerken der Kunst vorbei, und verdauten die Eindrücke abends bei köstlichster Pizza. Wir frühstückten morgens in kleinen Cafés, bummelten durch die Geschäfte, shoppten hier und da und ließen es uns einfach gut gehen!

Am Times Square ließen wir uns von den ewig blinkenden Lichtern einlullen und gingen das erste Mal seit einem Jahr ins Kino - um bei gesalzenem und gebuttertem Popcorn James Bond bei seinen Stunts zuzusehen.

Wir guckten vom Rockefeller Center auf die unter uns mit ohrenbetäubendem Lärm vibrierende Stadt hinab und bei Cocktails in einer kubanischen Bar auf all das zurück, was wir auf der Reise erlebt hatten.

In der Stadt der Engel

Unser Auto stand noch genau dort auf dem Motelparkplatz in Inglewood, wo wir es abgestellt hatten. Nach einem kurzen Frühstück bei aufgehender Sonne, zu dem uns der Rezeptionist eingeladen hatte, düsten wir in Richtung Hollywood, zu unserem vorgebuchten Hotel. Aufgrund der frühen Stunde durften wir dort leider noch nicht einchecken und so fuhren wir kurzentschlossen nach Camarillo in ein großartiges outlet shopping Abenteuer.

Wir hielten uns also den Tag trotz fortschreitender Müdigkeit wach und kehrten erst am Abend zurück zu unserem Hotel am Hollywood Boulevard. Dort trauten wir unseren Augen und Ohren nicht, denn unser angebliches Hotel war ein unsympathisches hostel im Motelstil, dessen Innenhof für den Abend in eine Freilichtkonzertbühne für eine hardrock Band umfunktioniert worden war. Party hin oder her - wenn man hundemüde ist, und trotz ein paar Schlummertrunks und Oropax erst früh am Morgen in dem im Takt vibrierenden Bett Schlaf findet, schläft man dann lieber seeeehr lange aus und spart sich irgendwelche Filmstudiotouren oder sonstiges Gedöns.

Daher beschränkte sich unsere sightseeingtour auf den Hollywood Boulevard mit seienm walk of fame (oder auch "walk of not so famous" bei so vielen Namen, die kein Schwein kennt), dem Chinese Theater mit den dsich davor befindenden Hand- und Fußabdrücken der (richtigen) Stars und dem Kodak Theater, wo alljährlich die Oscars verliehen werden.

Am nächsten Tag fuhren wir den berühmten Sunset Boulevard auf seiner ganzen Länge (ohne Auto geht in LA fast nix) bis ans Meer und schauten auf dem Weg dorthin in Beverly Hills und Bel Air vorbei. Bei einem kurzen Bummel über den (von Kronleuchtern beleuchteten!) Rodeo Drive fragten wir uns, wer zum Geier denn da einkaufen soll (oder kann...), denn so viele Designerboutiquen auf einem Haufen haben wir noch nie gesehen. Bei dem Anblick der Anwesen in Beverly Hills und Bel Air und den dazugehörigen Luxusschleudern wunderten wir uns dann nicht mehr.

Man macht sich keinen Begriff davon, mit wieviel Geld dort geprotzt wird. Eine Villa (wenn man sie hinter den meterhohen Hecken und hinter den riesigen Toren überhaupt erspähen kann) ist fetter als die andere - aber nicht jede zeugt unbedingt von gutem Geschmack (eine Einfahrt wurde von zwei meterhohen güldenen Pudeln bewacht!?!?). Und wenn man dann in Bel Air am von Wachpersonal gehüteten West Gate des Viertels vorbeifährt, traut man seinen Augen kaum...

Wir fühlten uns nicht unbedingt zum Verweilen eingeladen, und so düsten wir nach Santa Monica, wo wir Dana und seine beleibte Katze Elouise in seinem Häuschen besuchten. Wir hatten einen total lustigen Abend und gingen mit einer Bekannten in Venice Beach essen, wo auch Charissa kurz zu uns stiess. Nach einer relativ kurzen Nacht fuhren wir dann wieder zum Flughafen, wo wir unser Auto abgaben, Kalifornien "Auf Wiedersehen" sagten und den Flieger nach New York City bestiegen.

Aloha auf Oahu!

Am nächsten Morgen ging es dann richtig früh per Shuttlebus zum Flughafen, von wo unser fünfstündiger Flug nach Honolulu starten sollte. Zum Glück passten wir beim Einchecken unseres Gepäcks auf, denn die etwas verplante Mitarbeiterin unserer Fluggesellschaft markierte unser Gepäck doch glatt mit einem Aufkleber für den Zielflughafen San Salvador...

Schon beim Blick aus dem Flugzeug fühlten wir uns in die Südsee zurückversetzt: Türkisblaues Wasser, weisse Strände und grün bewaldete Inseln warteten bereits auf uns. In Waikiki (dem Touristenort nahe der Hauptstadt Honolulu) angekommen, bezogen wir unser kleines Zimmer in der Jugendherberge und machten uns gleich auf den ersten Erkundungsgang zum Strand. Der Strand von Waikiki ist nicht gerade der schönste, er ist ziemlich schmal, vollbepackt mit in der Sonne brutzelnden Touris und gesäumt von riesigen Hochhäusern. Aber wir wussten vorher, dass es nirgendwo auf der Welt ein zweites Samoa geben würde, und so fanden wir Waikiki gar nicht mal so schlecht.

Denn anstatt mit einer einsamen Südseeromantik aufzuwarten, strahlt die Stadt mit ihrem Strand und dem türkisblauen Wasser, den netten Restaurants und tollen Strandbars eine angenehme Surfer- und Partyatmosphäre aus. Und genau die genossen wir auch mit gammeln in der Sonne, Bodyboarding und Mai Tai schlürfen in der Tiki Bar.



Waikiki ist in den USA witzigerweise berühmt und berüchtigt für seine ausgelassenen Halloween-Parties. Und so sagten wir Heidi Klum und Hugh Heffner kurzfristig ab und stürzten uns in das verrückte Treiben.

Bereits am Nachmittag liefen uns die ersten gruseligen Gestalten über den Weg und selbst die Surfer gingen als Elvis, Biene oder männliche Geisha verleidet ihrem Hobby nach. Am Abend gipfelte das Ganze in einem riesigen Gewühl entlang der Strandpromenade und wir amüsierten uns mit Mai Tai bewaffnet über die genialen Kostüme.

Am nächsten Tag schlenderten wir über den Markt und verschnabulierten umgehend einige der leckeren kleinen Südseebananen, von denen wir schon in Samoa nicht genug bekommen hatten. Allerdings stellten wir auch fest, dass es uns dann doch reichte mit Waikiki, da sich alles irgendwie wiederholte und uns der Strand dann manchmal doch wirklich etwas zu sardinenbüchsenvoll war. Also buchten wir ein Auto für den nächsten Tag, um die Insel Oahu etwas genauer zu erkunden.

Schon nach den ersten Kilometern merkten wir, dass wir zu lange in Waikiki gewesen waren - zwei Nächte hätten gereicht. Denn vor den Toren Honolulus, der immerhin zehntgrößten Stadt der USA, erstreckt sich eine wunderschöne Landschaft aus faltigen Bergen, die von satten Urwäldern überzogen sind (Jurassic Park und Lost wurden und werden in dieser mystischen Gegend gedreht...kein Wunder!), kleineren sympathischen Ortschaften und mitunter menschenleeren paradiesischen Stränden.

Wir blieben hier ein bisschen und dort ein bisschen, verspeisten beste Shrimps in Knoblauchsoße von einem Straßenverkäufer, schlürften gekühlte Kokosnüsse von einem anderen Stand und freuten uns auf die nächsten Tage, die wir an der legendären Northshore verbringen wollten.

Dorthin brachte uns dann - etwas unkomfortabler als unsere Luxuskarosse vom Vortag (ein 2008er Passat "mit alles")- einer der Inselbusse. Die Fahrt verbrachten wir auf der Rückbank des völlig überfüllten Gefährts ohne Klimaanlage (aber im Gegensatz zu den Bussen in Samoa mit geschlossenen Fenstern). Die betörender Gesellschaft zweier völlig zugedröhnter Backpackeralkis, von denen der eine nach ca. einer Stunde Fahrt einschlief und von dem Zeitpunkt an für die restlichen zwei Stunden immer wieder Constantins Schulter als Kopfkissenersatz suchte, rundeten die Fahrt ab.

An der Northshore gibt es kaum Übernachtungsmöglichkeiten und wir hatten per Telefon lieber etwas vorgebucht. Für den Preis (dem höchsten unserer ganzen Reise...) hatten wir einiges erwartet und, nun ja, hatten uns getäuscht. Die Unterkunft war zwar absolut in Ordnung (bis auf ein paar Kakerlaken und einer Maus als Küchenhilfe, aber das ist so in tropischen Gefilden...), aber gepfeffert überteuert. Doch wir nahmen es, wie es war, quartierten uns ein und stellten bei einem Spaziergang fest, dass wir nur ein paar Minuten entfernt von einem der schönsten Strände der Insel mit der wohl perfekten Welle der Welt wohnten, der sogenannten Banzai Pipeline. Und später erfuhren wir, dass wir Jack Johnson quasi zum Nachbarn hatten!

Gleich am ersten Abend genossen wir bei einigen Fläschchen kalifornischen White Zinfandel, einem Wein, an dem wir bereits in Waikiki großen Gefallen gefunden hatten, einen grandiosen Abend mit den anderen Bewohnern. Unsere Barbecuerunde war wirklich ein interessanter Mix: Zum einen waren dort Michael und Ruslana, die beide mit dem Cirque du Soleil touren und gerade Urlaub von ihren Shows in Honolulu machten. Michael aus New Jersey ist Saxophonist und beeindruckte uns mit lockeren Geschichten über seine Musikkarriere, während derer er mit Größen wie Elton John gespielt hat oder für Bill Clinton bei seiner Abschiedsparty. Ruslana aus der Ukraine gehört mit ihrer Zwillingsschwester mal eben zu den weltbesten Trapezkünstlerinnen und bei der Beschreibung ihrer Kunsstücke und dem was schief gehen kann (...oder schonmal schief ging), bekamen wir auf einer Bank sitzend Höhenangst.

Charissa und Dana aus LA sind beide unglaublich musikalisch und haben ihre Talente beide zum Beruf gemacht - Charissa als Sängerin in Hollywoodshows, für Filmmusiken und Werbesongs und Dana als Toningenieur für Rock- und Popgrößen wie Metallica, die Red Hot Chili Peppers und ähnlichen Kalibern. Bei so viel musischem Talent konnte Constantin nicht widerstehen und bat die drei gleich, seine Ukulele zu stimmen, die er sich in Waikiki gekauft hatte und nun zum Leidwesen von Steffi und allen anderen Lebewesen mit Ohren kräftig ausprobieren wollte.

Die Runde wurde vervollständigt vom hawaiianischen Rettungsschwimmer Jonathan, der sich "Megabot" nennt, da er an Halloween auf Rollschuhen als Roboter verkleidet durch Waikiki gerollert war und scheinbar die Zeit seines Lebens hatte.
Da unser Treffen auf den Vorabend der Präsidentschaftswahlen fiel, nannte er sich dann auch in "Obamabot" um, der die Welt befreien möchte - ok, das war bereits nach dem xten Wodka-Lemon :-). Ein sehr lustiger Abend!

Am nächsten Morgen fuhren wir mit den anderen an den Strand, wo Constantin von Michael ein paar Surfstunden nahm und Dana mal eben mit seinem elektronischen Autoschlüssel surfen ging, sodass wir für einige Stunden länger als geplant am Strand verbrachten...

Am gleichen Tag ging es für die anderen zurück nach Honolulu, und wir verbrachten die letzten Tage mit relaxen am Strand und zahlreichen Partien Backgammon. Wir bestaunten riesige Meeresschildkröten am Turtle Beach, besuchten einen Surfcontest beim benachbarten Sunset Beach und beobachteten die Surfprofis, wie sie in den mindestens 6 Meter hohen Wellen hin- und herflitzten. Wahnsinn!



Doch dann hieß es schneller als gewollt bereits Abschied nehmen von Hawaii. Und so machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Downtown Honolulu, bevor wir am Flughafen Dana und Charissa wiedertrafen, die uns glatt in die Lounge einluden, wo wir ein paar Drinks schlürften und quatschtend auf unseren Nachtflug nach Los Angeles warteten.

Montag, 1. Dezember 2008

No good in Inglewood!

Da der Abflug vom Flughafen in LA sehr früh morgens anstand und wir noch ein bisschen umpacken mussten (wir durften für uns beide nur einen einzigen Rucksack mitnehmen oder hätten bös draufzahlen müssen - aber hey, was braucht man schon im Paradies :-) ?!), verbrachten wir die Nacht in einem Motel am Flughafen.

Nun ist es nicht so, dass Gegenden um Flughäfen herum einen grundsätzlich guten Ruf geniessen. Inglewood und der Flughafen von LA bilden da keine Ausnahme. Das Motel war zwar Weltklasse, aber die Gegend...nun ja: Zum Abendbrot wollten wir ein paar Burritos verdrücken und suchten daher einen schnellen Mexikaner auf. Die Fahrt dorthin (mit genauen Anweisungen der Rezeptionistin, welche Strasse wir befahren dürfen), war schon ein bisschen gruselig.

Der Taco Bell selbst war dann ein echter Hingucker, quasi wie Fort Knox: Ein eigener Sicherheitsdienst für den Parkplatz und den drive-thru und drinnen alles hinter Panzerglas. So nahmen wir unsere Bestellung aus einer Panzerglasschleuse entgegen, deren Sicherheitstür wir nur öffnen konnten, wenn der Mitarbeiter die Sicherheitstür seinerseits geschlossen hatte. Kommuniziert wurde über Mikrofone und Lautsprecher und das Geld - Ihr anhnt es bereits - übergaben wir durch eine Stahlschublade. Nun ja - uns war nicht nach gemütlich Hinsetzen und so speisten wir im Hotelzimmer, packten hin und her, verstauten alles Übriggebliebene im Kofferraum, hofften, dass unser Auto nach unserer Rueckkehr immer noch da setehen würde, wo wir es abgestellt hatten, und freuten uns auf unseren Abstecher nach Hawaii.

Einer geht noch...

Unserer Reise naeherte sich langsam aber sicher einem monatelang in weiter Ferne gewaehnten Ende. Uns wurde dies das erste Mal richtig bewusst, als wir eines Abends im Zelt lagen und feststellten, dass dies die vorletzte Nacht in unserer Sackstube sein wuerde - an den noch folgenden Orten unserer Reise wuerden wir nicht mehr zelten koennen oder wollen. Da passte es natuerlich gut, dass die Reisverschlüsse unseres Mückennetzes und des Eingangs wie auf Kommando den Geist aufgaben. Also halfen wir uns mit einer Reihe Sicherheitsnadeln und Klebeband aus (bei dem Getier dort ist das ein tolles Gefuehl...). Und obwohl wir ein wenig sentimental wurden, als wir unser Zelt am letzten Morgen in freier Natur einpackten, waren wir doch voller Vorfreude:

Kurze Zeit vorher hatten wir nochmal Nägel mit Köpfen gemacht und eine Idee in die Tat umgesetzt, die uns eines seeeehr kalten Abends in Kanada das erste Mal in den Sinn gekommmen war. Noch einmal Weltreise spielen, noch einmal raus, noch einmal in ein Südseeparadies...ab nach Hawaii! Wo wir doch von LA aus praktisch gleich nebenan waren! Wir hatten also zwei Billigflüge nach Honolulu gekauft und freuten uns nun entsprechend darauf, dass der nächste Flug nicht schon in Richtung Heimat, sondern nochmal ein Stück weiter weg in ein weiteres Abenteuer gehen sollte.

Ab nach San Diego

Zu unserem Aufenthalt in San Diego kamen wir im Prinzip wie die Jungfrau zum Kinde. Eigentlich hatten wir es von unserer Liste gestrichen, doch da alle Campingplätze am Meer in der Region ausgebucht waren, fuhren wir kurzentschlossen zu einer Jugendherberge im Stadtteil Ocean Beach.

Ein Ort, in dem Verkehrsschilder mit laessig die Strasse kreuzenden Surfern die Autofahrer zum Langsamfahren animieren sollen (oder zum Surfen?!?!), ist schon mal grundsaetzlich sympathisch. Auch die Gegend um unser hostel war mit einem kleinen Stadtkern und einem dafür umso groesseren Strand sehr anziehend - vielleicht auch, weil der Ort im Gegensatz zu vielen anderen Staedtchen eher etwas schaebig, aber dafuer sehr authentisch und ziemlich entspannt wirkte.

So verbrachten wir einfach drei Tage lang unsere Zeit am Strand, im Café oder beim Tischtennis auf einer guten alten Kettler-Platte. Das eigentliche San Diego guckten wir uns nur waehrend eines zweistuendigen Spaziergangs durch die City an und sind der Meinung, nicht umwerfend viel verpasst zu haben.

Anschliessend fuhren wir wieder weiter nach Norden und wollten noch ein paar Nächte im Zelt am Strand pennen. Doch da irgendein Wahnsinniger eine Bahnstrecke zwischen LA und San Diegeo quasi direkt an den Strand gebaut hat und die Lagerfeuerromantik bei dem Lärm nicht so richtig aufkommen will, bezogen wir kurzerhand wieder unseren Platz im Malibu Canyon, von dem wir vor einigen Wochen in Richtung Las Vegas aufgebrochen waren. Da war zwar auch nix mit Lagerfeuer, da fiese Waldbrände rund um LA wüteten, aber die Idylle dort ist grandios und den wundervollen Strand Malibus vor seiner Tür zu haben, ist nun wirklich keine Strafe.