Samstag, 14. Juni 2008

In Melbourne

Nach einem 13-stuendigen Zwischenstopp in Auckland, der uns ewig lang vorkam, flogen wir endlich nach Australien. Totmuede (wir waren mittlerweile knapp 40 Stunden auf den Beinen!) kamen wir abends in Melbourne an. Wir tauschten unsere letzten Devisen (Constantin zueckte als Weltenbummler neben Neuseeland-Dollar auch samoanische Tala, tongaische Pa'anga und die letzten argentinischen Pesos :-)!) und fuhren zur YHA, wo wir uns fuer die naechsten drei Naechte einquartiert hatten. Da ganz Australien an dem Montag den Geburtstag der Queen feierte, war ganz Melbourne ausgebucht, sodass wir fuer die erste Nacht nur noch zwei Schlafplaetze in einem Dorm ergattern konnten. Doch wir hatten wieder einmal Glueck und blieben fuer die Nacht die einzigen Bewohner unseres Zimmers. Voellig erschlagen fielen wir wie Steine in unsere Kojen, doch nicht ohne vorher einen Blick auf die atemberaubende Skyline der Stadt geworfen zu haben.

Am naechsten Morgen machten wir uns auf zum Queen Victoria Market, dem groessten Open-Air-Markt der suedlichen Hemisphaere. Dort stoeberten wir bei den unzaehligen Staenden, die neben Gemuese, Klamotten, Souvenirs und Kuriosiaeten auch technische Geraete anboten. Da wir auf unserer Reise nicht laenger auf Musik verzichten wollten, erstanden wir einen Discman sowie eine Adapterkassette fuer unseren Camper, den wir fuer unsere fuenfwoechige Fahrt nach Darwin gebucht hatten.
Am naechsten Tag erkundeten wir die Innenstadt und bummelten durch die zahlreichen Geschaefte.

Melbourne ist eine richtig geile Stadt! Neben tollen Geschaeften gibt es unzaehlige internationale Restaurants sowie gemuetliche Bars und Cafes. Das haben natuerliche viele Staedte auch, aber diese hat irgendwie das gewisse Etwas! Wir waren richtig begeistert und genossen unseren viel zu kurzen Aufenthalt.

Im Koenigreich Tonga

In der Hauptstadt Nuku'alofa
Apia hatte uns als Suedsee-Stadt sehr gut gefallen. Und so waren wir ziemlich enttaeuscht, als wir in Nuku'alofa ankamen. Nach wochenlangem Regen waren die schlammigen Strassen ueberflutet, ueberall liefen streunende Schweine durch den am Strassenrand liegenden Muell und es mueffelte wie im Tierpark. Gluecklicherweise hatten wir eine nette Unterkunft bei einem Iraner gefunden, der uns sehr herzlich willkommen hiess. Wir taten auch ein sehr nettes Cafe (eigentlich das einzig gute) in der "Innenstadt" auf, in dem wir die meiste Zeit herumhingen.

Auf Foa
Wir liessen uns von dem Bild der Hauptstadt aber nicht die Laune vermiesen, und so organisierten wir einen Flug auf die kleine Inselgruppe Ha'apai (Tonga besteht aus zahlreichen Inseln, die verstreut im Suedpazifik liegen).
Mit einer alten Propellermaschine ging es auf die Insel Foa, wo wir uns in einer tongaischen Fale bei dem neuseelaendischen Paerchen Sally und Dave einquartierten. Da Ha'apai extrem weit ab vom Schuss liegt und nicht nur touristisch kaum erschlossen ist, sind auf der Inselgruppe einfachste Lebensmittel nur schwer erhaeltlich. So waren wir vor unserem Abflug von Sally zu ihren Gemueselieferanten ernannt worden und brachten vom Markt in Nuku'alofa ca. 5 kg Gruenzeug mit.

Die Unterkunft war im Vergleich zu denen der letzten Wochen richtig luxuroes: Unsere Fale hatte feste Waende, wir schliefen auf einer echten Matratze und in den Duschraeumen gab es heisses Wasser (herrlich!). Hinter der Anlage wartete wieder ein traumhafter Strand auf uns - angeblich der schoenste Tongas! Und wie schon in Samoa fuehlten wir uns ins Paradies versetzt. Wir begegneten am Strand keiner Menschenseele, nur ein paar Einsiedlerkrebse kreuzten unseren Weg.

Abtauchen auf Foa
An der verlassenen Inselspitze Foas gab es ausser unserer Unterkunft und einer weiteren Anlage (die uebrigens von Juergen aus Hamburg gefuehrt wird...) nichts ausser einer kleinen Tauchschule. Dorthin stiefelten wir, um einfach nur einmal zu schauen...Mit Kursbuechern fuer unseren Open Water-Tauchschein bewaffnet kamen wir wieder zurueck und es war Bueffeln angesagt. Mannonmann, wir fuehlten uns richtig in die Schulzeit zurueckversetzt. Stundenlang sassen wir auf unserer kleinen Terrasse und mussten uns in kuerzester Zeit eine (englischsprachige!!!) Mischung aus Physik und Tauchtheorie reinpruegeln. Denn schon am naechsten Tag wollten unsere Tauchlehrer (der durchgeknallte Ire Brian und die Deutsche Sabine) die ersten zwei Tauchgaenge in flachem Wasser mit uns machen.

Tauchen macht anfangs uebrigens nur bedingt Spass. Aetzende Uebungen wie das Fluten der Maske, bei dem man seeeehr viel Salzwasser schluckt (:-(!) oder das Abnehmen der Ausruestung unter Wasser, bei der man (Steffi) mit dem Arsch nach oben und der Ausruestung auf dem Meeresgrund nur noch am Mundstueck haengend im Wasser treibt, frustrierten uns schon das eine oder andere Mal... Aber unser drill instructor Brian sorgte schon dafuer, dass wir alle Uebungen irgendwann mit Bravour bestanden. Und wenn man den Bogen erst einmal raus hat, ist Tauchen gar nicht mehr sooo kompliziert. Constantin meint sogar, dass ihm das Maskenfluten mittlerweile Spass macht. Naja, wenn er meint!

Vor unseren Open Water Dives waren wir ziemlich aufgeregt. Waehrend der Bueffelphase hatte es wieder angefangen, in Stroemen zu giessen und tagelang nicht aufgehoert. Doch an unserem ersten "richtigen" Tauchtag ging es bei strahlendem Sonnenschein mit dem Boot hinaus zum ersten Tauchplatz. Wir trauten unseren Augen kaum: Das Wasser war atemberaubend schoen und so klar, dass man vom Boot aus den ca. 20 m tiefen Meeresgrund mit blossem Auge erkennen konnte. So viele Blautoene an einem Ort - einfach traumhaft!

Doch das war nichts im Vergleich zu der Welt, die da unter Wasser auf uns wartete. Wahrend unserer vier Tauchgaenge bis zu 16 m Tiefe schwebten wir an haushohen Korallenkoepfen vorbei, die in allen moeglichen Farben schimmerten und hunderte unterschiedlichster Fische beherbergten. Wir sahen Adlerrochen und Stachelrochen an uns vorbeischweben, riesige Papageienfische, unzaehlige Annemonenfische, riesige Seegurken und Schwaerme so vieler Fische, die wir alle gar nicht aufzaehlen koennen. Der kroenende Abschluss unseres letzten Tauchgangs war die Begegnung mit einem rund 1,5 m langen Weissspitzen-Riffhai. Breit grinsend stiegen wir wieder ins Boot, und es war klar, dass dies nicht der letzte Tauchgang unserer Reise gewesen sein wuerde...

Abhaengen auf Foa
Nach unserem letzten Tauchgang schwang das Wetter wieder um, und ein leichter Wind entwickelte sich zu einem ausgewachsenen Sturm. Tagelang regnete es und es war echt kalt, sodass wir uns fragten, ob wir nicht doch an der Nord- und nicht in der Suedsee Urlaub machten.
Das Schoene an einer Langzeitreise ist, dass man - wie der Name schon sagt - viiiiiel Zeit hat. Und so machten wir uns nichts aus dem schlechten Wetter, eroeffneten die tongaischen Scrabble-Meisterschaften (zur Verwunderung der Kiwis kann man Scrabble naemlich auch auf Deutsch spielen. AHA!!!) oder brachten unseren Londoner Nachbarn Dan und Katie, mit denen wir fast jeden Abend lange schnackten, ein bisschen Uno bei. Oft gesellten sich Brian, Sabine und die neuen Tauchlehrer Jen und Tristan dazu und wir hatten viele lustige Abende. So vergingen die restlichen Tage auf Foa wie im Flug.

Fuer die restliche Zeit unseres Aufenthaltes in Tonga sollte es noch einmal zurueck nach Nuku'alofa gehen. Das Fliegen ist in Tonga aber so eine Sache. Der Check-in unseres Fluges war fuer morgens um 7:30 Uhr angesagt. Da wir unsere Uhren ja schon auf die der Tonganer umgestellt hatten (dachten wir zumindest), kamen wir so gegen 7:45 Uhr am Provinz-Flughaefchen von Ha'apai an - gemeinsam mit dem Putzmann, der das Flughafengebaeude aufschloss. Nun ja, wir sassen dort geschlagene zwei Stunden und warteten, bis die anderen (tongaischen) Fluggaeste nach und nach eintrudelten. Keine Ahnung, woher die wussten, dass der Flug zwei Stunden Verspaetung hatte! Nun folgte der Check-in, bei dem nicht nur das Gepaeck, sondern auch die Passagiere mitgewogen wurden.

Auf dem Hinweg waren wir schon etwas irritiert, als wir auf einer Strasse ueber die Start- und Landebahn des Flughafens fuhren(angeblich wird die Strasse bei Starts und Landungen gesperrt...). Und dann sahen wir die Maschine, mit der wir knapp 40 Minuten fliegen sollten. Oha, ein 12-Sitzer, der wohl schon in den 70er Jahren nicht zu den neuesten gehoert hatte...Und als dann die Propeller angeschmissen wurden konnte man sein eigenes Wort kaum noch verstehen und Steffi hielt es spontan fuer angebracht, sich zu bekreuzigen. Trotz angekuendigter Turbulenzen kamen wir aber heil auf der Hauptinsel Tongatapu an. Puuuuuhhhh, wat fuer ein Glueck :-)!

Steffis Geburtstag in der Suedsee
Da war es schon rum, Steffis 28. Lebensjahr, und Constantin begruesste sie morgens mit leckerem Schokoladenkuchen. Wir gingen in das gemuetliche Cafe, wo wir mittlerweile wohl schon zu den Stammgaesten zaehlten, und verbrachten dort einen schoenen Nachmittag, bevor es abends zu einem romantischen Essen ging. Viele liebe Gruesse haben Steffi selbst an diesem entlegenen Ort erreicht (Habe mich riesig gefreut! Danke!).

Tschuess, liebe Suedsee!
Bei frischen Temperaturen ging es mitten in der Nacht zum Flughafen, wo wir mit Dan und Katie auf unseren Flieger nach Auckland warteten, wahrend die eine oder andere Ratte durch die Abflughalle flitzte.
Australien, wir kommen!!!!

Montag, 9. Juni 2008

Samoa - mitten im Paradies

In der Hauptstadt Apia
Waren wir am 4. Mai morgens in Auckland bei stroemendem Regen erwacht, hielt der "zweite" 4. Mai, der hinter der Datumsgrenze auf uns wartete, Sonnenschein und tropische Temperaturen fuer uns parat (an keinem eizigen Tag und in keiner einzigen Nacht (!) wurde es "kaelter" als schwuele 27 Grad. Daran mussten wir uns erst einmal gewoehnen.).
Auch das Mittagessen unterschied sich grundegend. In Auckland hatten wir koestliches Sushi getankt, und in Apia schluerften wir zur Abwechslung gekuehlte Kokosnuesse und assen tropische Bananen unter Palmen an der Hafenpromenade.

Wir erreichten Apia an einem Sonntagmorgen und die "Hauptstadt" des Inselstaates erschien uns eher wie ein verschlafenes Doerfchen als eine Metropole. Denn trotz der ca. 150.000 Einwohner wirkte die Stadt am Sonntag wie ausgestorben. In der Suedsee wird der Sonntag naemlich immer noch als heiliger Tag gefeiert, wobei so gut wie jede Arbeit untersagt ist (an einigen Orten selbst koerperliche Aktivitaeten wie Schwimmen) und alle Familien gehen weiss gekleidet in die Kirche. Also taten wir es den Inselbewohnern gleich: Wir gingen zwar nicht in eine Kirche (das liessen unsere versifften Bakpacker-Klamotten leider nicht zu), aber wir liessen den Tag entspannt im Schatten der Palmen verstreichen und lauschten dem Gesang, der aus den zahlreichen Kirchen ertoente.

Am Strand von Lalomanu
Am Montag ging es mit einem der typisch knallbunten samoanischen Busse, aus denen laut samoanischer Pop erschallt, an traumhaften Kuesten entlang und durch tropische Waelder in Richtung Suedkueste der Hauptinsel Upolu. Die Busse scheinen zu 99 Prozent aus Holz zu sein und sind oft so voll, dass die zuletzt eingestiegenen Samoaner es sich auf dem Schoss fremder Leute bequem machen - was ueberhaupt nicht ungewoehnlich ist und sehr zur ohnehin schon guten Laune im Bus beitraegt...

Wir mussten uns nicht nur an das Klima gewoehnen, sondern auch unsere Uhren grundlegend an die samoanische Zeit anpassen: Die Busfahrt, die angeblich nur eine Stunde dauern sollte, dauerte insgesamt drei Stunden. Denn nachdem der Bus mehrere Runden durch Apia gedreht hatte, bis auch wirklich alle Schoesse besetzt waren, kaufte erst der Busfharer ein bisschen irgendwo ein, dann wurde getankt und dann erledigten auf der Fahrt auch alle anderen Passagiere ihre Einkaeufe. Es war lustig, dieses Treiben zu beobachten. Und in Lalomanu angekommen erkannten wir den Grund fuer die gemeinschaftliche Einkaufstour, denn auf Upolu gibt es eigentlich nur Apia als Einkaufsmoeglichkeit.

LALOMANU, diesen Namen fanden wir schon vor unserer Ankunft paradiesisch - und er hatte nicht zuviel versprochen. Ein traumhaft weisser, idyllischer, mit Palmen gesaeumter Sandstrand geht in tuerkisblaues Wasser ueber, das so klar ist, dass man das 15 Meter entfernte Korallenriff vom Strand aus erkennen kann. Wir bezogen unsere private Fale (eine Strandhuette gebaut aus Holz und geflochtenen Palmenblaettern) mit eigener kleiner Veranda, die direkt am Strand stand und trauten unseren Augen kaum. Wir waren wirklich im Paradies angekommen.

Die naechsten Tage erkundeten wir mit Schnorcheln bewaffnet das Riff und waren vollkommen begeistert von der Unterwasserwelt. Die Korallen leuchteten in allen moeglichen Farben und wir sahen unzaehlige Fische unterschiedlichster Farben, Formen und Groessen. Wenn wir fuer einen Moment mal genug vom Schnorcheln hatten, lagen wir faul im Sand und lasen oder kuehlten unsere trockenen Kehlen mit einem Vailima-Bier (ein koestliches Ueberbleibsel aus deutscher Kolonialzeit).

Die ersten Naechte konnten wir in unserer Fale nicht wirklich gut schlafen, da das Meeresrauschen unglaublich laut war. Da muss man sich als Stadtmensch erst einmal dran gewoehnen - doch dann ist es herrlich, bei dem Rauschen des Meeres nebeneinander einzuschlafen und morgens mit Blick auf das in das Licht der Morgensonne getauchte Meer wieder aufzuwachen. Das war wirklich der richtige Ort, um unseren dritten Hochzeitstag zu feiern.
Wenn man nicht schlafen kann, hat man uebrigens Ohren fuer all die kleinen Tierchen, die des Nachts zum Leben erwachen. Ueberall um uns herum raschelte es. Kaefer, Spinnen und anderes kleines Getier wuselte herum, wahrend die Gekkos (unsere Freunde) quietschend ihr Abendbrot jagten. Doch zum Glueck hat man in einer Fale ja ein Moskitonetz, sodass uns nichts erreichen konnte :-)!

Virgin Cove - das naechste Paradies
Nach fuenf Tagen fuhren wir mit einem Taxi an der Kueste entlang an den Strand von Virgin Cove, den wir uns als naechstes Ziel ausgesucht hatten. Der Strand war fast noch schoener als der von Lalomanu! Dreissig Meter hohe Palmen haengen sanft gebeugt ueber einen menschenleeren Strand, dessen Sand so fein wie Puderzucker ist. In dem angrenzenden Dschungel stehen verteilt wunderschoene Fales, die praktisch ueber einen eigenen kleinen Strand verfuegen. Nachts war der Ort ueberall mit Oellampen beleuchtet, und wir waren von der romantischen Atmosphaere wie verzaubert. Leider war nun gerade diese Unterkunft im Gegensatz zum Rest der Insel ziemlich teuer und wir wurden 24 Stunden am Tag von riesigen, penetranten Mueckenhorden belaestigt, sodass wir nach drei Naechten wieder aufbrachen.
Wir genossen unsere Zeit trotzdem sehr und hatten am letzten Abend noch das Glueck, eine samoanische Fiafia zu sehen. Bei dieser Show werden traditionelle Taenze zu samoanischen Klaengen vorgefuehrt, die in einem spektakulaeren Feuerfinale enden (Maenner tanzen, waehrend sie mit grossen Fackeln jonglieren).

Auf nach Savai'i
Am naechsten Morgen fuhren wir mit dem amerikanischen Paerchen Jamie und Grant, das wir kennengelernt hatten, mit dem Taxi zum Faehranleger von Upolu, wo wir mit der wenig vertrauenserweckenden Faehre nach Savai'i (die groesste der samoanischen Inseln) uebersetzten. Das klingt eigentlich ganz einfach, doch die Vorbereitung war etwas verwirrend, da niemand (inklusive dem Faehrunternehmen selbst) wusste, ob am diesem Tag, der ein Feiertag war (Muttertag!!!), ueberhaupt eine Faehre fahren wuerde. In der "Hafenstadt" Salelologa auf Savai'i angekommen, waren bereits alle Busse abgefahren (sehr logisch...), sodass wir zu viert mit einem Taxi nach Manase fuhren, nachdem wir uns am einzigen Geldautomaten der Insel Geld gezogen und im oertlichen Tante-Emma-Laden in Vorraete investiert hatten.

Wir waren von Upolus Straenden so dermassen verwoehnt, dass uns Manase eher enttaeuschte. Doch die Unterkunft bei einer samoanischen Familie, die uns mit ihrer samoanischen Herzlichkeit empfing und uns von morgens bis abends mit typisch samoanischem Essen verwoehnte, machte unseren Aufenthalt in Manase zu einem sehr schoenen Erlebnis.
Dort lernten wir auch unsere Fale-Nachbarn Meg und Cat aus Washington D.C. kennen, mit denen wir stundenlang schnackten. Es ist auf so einer Reise ein herrliches Gefuehl, mit Menschen ueber das oberflaechliche Reisegeplapper, was uns mittlerweile zum Halse heraushaengt, hinaus richtig quatschen zu koennen. Abends gingen wir mit den vier Amis auf einen Cocktail zum nahe gelegenen Schweizer Beachclub (?!?) und es wurden unter anderem heisse Debatten ueber Hillary und Obama, der einstimmig zum Praesidenten gewaehlt wurde, gefuehrt. Meg und Cat, die sich ebenfalls auf einer Weltreise befanden und gerade aus Asien kamen, schwaermten uns von ihren dortigen Erlebnissen vor, und wir ertappten uns dabei, in der Suedsee von der Ferne zu traeumen (ihr duerft jetzt alle nicht boese sein!)...

Nach unserem Aufenthalt in Manase erkundeten wir mit einem Taxi, das wir fuer einen Tag gemietet hatten, die Insel. Der Samoaner ist beim Erfinden touristischer Sehenswuerdigkeiten ja nicht auf den Kopf gefallen. So war unser erster Stopp eine sagenumwobene Fledermaushoehle, die wir mit Taschenlampen bewaffnet erkunden wollten. Die Hoehle ging 10 Meter ins Felseninnere und von Fledermaeusen war keine Spur zu entdecken. Dafuer versuchte uns die Hoehlenfuehrerin weiszumachen, dass die umherschwirrenden Schwalben Fledermaeuse seien und zeigte uns ein vermeintliches Fledermausnest mit einem Ei....

Unser Schmunzeln vergroesserte sich noch bei einem angeblich sehr schoenen Wasserfall, der aufgrund der Trockenzeit aber ausgetrocknet war.
Wirklich spektakulaer waren aber die samoanischen Blowholes, durch die an einem vulkanischen Kuestenabschnitt bei Flut das Wasser vor einem paradisischen Hintergrund ca 30 Meter in die Hoehe geschossen wird. Nachdem wir diesen Anblick eine Zeit lang genossen hatten, wollten wir einem ueberwachsenen Krater, der hunderte Flughunde beherbergen soll, einen Besuch abstatten, doch leider war der Dschungel so dicht gewachsen, dass wir nicht einmal den Zugang zu dem Trampelpfad fanden...

Also ging es wieder nach Salelologa, wo wir noch ein paar Tage verbringen wollten. In einer Lagune verbrachten wir unsere Zeit in einer von Dschungel umringten Fale, die dieses Mal direkt ueber dem Wasser auf Stelzen stand. Von unserer kleinen Veranda aus konnten wir so viele Fische direkt unter uns beobachten, dass wir aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen.
Wir lasen, liessen uns die Sonne auf den Pelz scheinen, genossen das koestliche asiatische Essen des Restaurants und schluerften eine Kokosnuss nach der anderen - so laesst es sich wirklich aushalten :-)! Eines Nachmittags guckte Steffi nur durch Zufall von ihrem Buch hoch und Constantin wunderte sich ueber die merkwuerdigen Geraeusche, die sie ploetzlich von sich gab. Sie war so aufgeregt, dass sie kaum einen zusammenhaengenden Satz sagen konnte. Denn unter uns glitt ploetzlich eine riesige Meeresschildkroete durchs Wasser. Wir waren begeistert und gluecklich, dass wir dieses elegante Tier beobachten konnten.

Zurueck in Samoas Hauptstadt
Apia hatte uns bei unserer Ankunft wirklich gut gefallen, und so verbrachten wir vor unserem Weiterflug nach Tonga noch ein paar Tage in der charmanten Suedseestadt(-dorf). Diesmal hatten wir eine traumhafte Unterkunft in einem tropischen Garten bei einer samoanischen Familie, die sich als Nachfahren des Geliebten von Queen Victoria vorstellten. Die Geschwister May, Eti und Saute begruessten uns herzlich und fuehrten uns in spannenden Gespraechen in die samoanischen Gebraeuche ein. Ausserdem erfuhren wir viel ueber das taegliche Leben in Samoa, was einem sonst als Touristen weitestgehend verborgen bleibt. Auch bizarre Weisheiten wurden zum besten gegeben. So kann Eti angeblich die Gezeiten anhand der Pupillenform eines Katzenauges ablesen. Aaaaaaaah jaaaaaaa! Eines Morgens versicherte er uns, es sei gerade Flut und daher beste Zeit zum Schnorcheln an Apias Riff. Nun ja, als wir dort ankamen war Niedrigwasser. Soviel dazu :-)!
May bekochte uns an einem Abend koestlich mit samoanischen Leckereien: Wir stopften uns mit koestlichem Palusami (im Umu geraeucherte Taroblaetter mit Kokosmilch), Tarowurzeln, der Suesskartoffel Yam und gekochten Bananen voll - oberlecker!

Neben den drei Geschwistern versuessten uns die vier Hunde und fuenf Katzen den Aufenthalt. Ein Hund begruesste uns jeden Morgen wild mit dem Schwanz wedelnd vor unserer Fale und brachte uns jeden Abend ins Bett.

In Apia besuchten wir mit dem Schweizer Yves ein Rugby-Spiel zwischen einer tongaischen und einer samoanischen Mannschaft. Eti hatte uns mehrfach versichert, dass das Spiel um 17 Uhr anfangen wuerde. Als wir beim Tee in der Kuechenfale sassen und das Gejohle aus dem Stadion hoerten, machten wir uns sicherheitshalber schon frueher auf den Weg. Wir kamen natuerlich viel zu spaet, denn das Spiel war schon in vollem Gange. Dafuer durften wir umsonst im VIP-Bereich hinter dem Kapitaen der Samoaner sitzen - auch nicht schlecht!

Nach zweieinhalb Wochen in Samoa stellten wir fest, dass wir locker die doppelte Zeit in diesem Paradies haetten verbringen koennen. Und so brachen wir mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge nach Tonga auf.