Dienstag, 22. Januar 2008

Quebrada de las Conchas

Wieder einigermassen fit ging es weiter in Richtung Cafayate, ein absolut ueberlaufener Touriort. Doch die Fahrt und unsere Stopps bis dahin waren einmalig schoen.
Die Quebrada de las Conchas ist ein rund 60km langes Tal, an dessen Flanken sich Terrakottafelsen in den bizzarsten Formen und Farben erheben - einfach nur geil, wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Cafayate liessen wir hinter uns in der Hoffunung, dass der Ort Tafi del Valle nicht ganz so touristisch ist - Fehlanzeige. Positiv ist zwar, dass es fast ausschliesslich argentinische Touristen ueberall sind, doch auch die sind in der Masse, pardon, ziemlich nervig (besonders die s.g. "Los Hippies" sind sehr speziell...). Doch da wir an dem Tag schon sehr lange unterwegs waren, blieben wir fuer die Nacht und Steffi genoss nach tagelanger unfreiwilliger Diaet eine paradiesische Pizza.
Am naechsten Tag ging es buchstaeblich ueber den Wolken (die waren im Tal, wir in der Sonne...) zurueck in Richtung Salta.
Heute haben wir uns von Goli getrennt und morgen geht es mit dem Nachtbus weiter nach Mendoza (diesmal nur 18 Stunden...), wo schon der Malbec auf uns wartet :-).

Un helado malado...

Am naechsten Tag ging es ausgeschlafen weiter in Richtung Sueden durch von Dschungel bewachsene Berglandschaften. Bei einem Boxenstop laechelte Steffi bei ca. 36 Grad leckeres Eis an und kurzerhand griff sie zu. Eine Riesenmelone vom Strassenrand und eine stundenlange Fahrt durch Serpentinen spaeter liess sie sich nochmal alles gehoerig durch den Kopf gehen. Da halfen auch die Schwedenkraeuter nicht mehr, es ging ihr immer schlechter.
Wir fuhren weiter Richtung Sueden auf der Suche nach einer Unterkunft und nun begann das Drama erst richtig: Ein ploetzliches und extrem heftiges Unwetter hatte die Strassen derart unter Wasser gesetzt, dass wir mitten im Nirgendwo weder vor noch zurueck kamen, diesmal stand das Wasser huefthoch auf der "Strasse". Steffi bekam Fieber und es war klar, dass sie sich boes den Magen verdorben hatte - helado maldo eben. Doch wir mussten warten, bis der Wasserstand gesunken sein wuerde. Ueberall standen liegengebliebene Fahrzeuge und die Nachrichten von abgerutschten Bussen machten die Runde. Gegen 22:00 Uhr erreichten wir dann nach einer ca. sechstuendigen Irrfahrt (nur wenige Kilometer!!!) durch Wasser und Matsch ziemlich fertig eine rettende Unterkunft, nachdem Goli an einer Stelle fast geschwommen waere.
Am naechsten Tag ging es zum Provinzarzt, denn die Wege in die groesseren Orte waren noch immer unpassierbar. Steffi bekam Medikamente und wir fanden durch Zufall eine wunderschoene Unterkunft, in der sie sich erholen konnte. Zwei Tage Zwangspause, doch zum Glueck ist alles gutgegangen. Hoffentlich bleibt dies der einzige Vorfall dieser Art...

Rallye durch die Puna

Als wir in der Puna mit unserem Auto "Goli" (ein VW Gol, eine Mischung aus Polo und Golf) ankamen, war es nicht heiss und die Sonne blendete, sondern es regnete und war ziemlich frisch. Auf dem Hinweg von Salta nach San Antonio de los Cobres fuhren wir bereits durch riesige Wasserlachen und Schlagloecher, die knapp als Brunnen durchgehen wuerden.
Es ging anfangs durch schoene gruene Taeler, hinauf in die zerkluefteten Berge, die von meterhohen Kakteen bewachsen waren - unsere Kakteen im Blumentopf sind kleiner, als die Blueten der grossen hier.
San Antonio liegt auf 3.775m und die Hoehe machte uns beiden etwas zu schaffen (Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und staendiger Durst). In San Antonio haben wir dem Dorm uebrigens eine zweite Chance gegeben und und eine Nacht in einer spaerlichen aber guten Herberge mit einem sehr sympatischen Herbergsvater verbracht. Der Dorm war vor allem deshalb klasse, weil wir alle 8 Betten fuer uns hatten :-) .
Frueh am naechsten Tag begann dann unsere Rallye durch die Hochgebirgswueste, die Paris-Dakar locker in den Schatten stellte. Bei Sonnenschein fuhren wir los auf der Schotterstrasse und waren schon ganz gespannt auf die Salinas Grandes (Salzseen) - unser Etappenziel fuer den Tag.
Die Landschaft war atemberaubend: Unendliche Weiten in gelb und braun, eingefasst von braun-orangenen Bergen.
Wir machten uns zunaechst nichts draus, dass uns mehrere entgegenkommende Einheimische bedeuteten, dass es nicht weitergehen wuerde, da einige Fluesse (!) nicht passierbar seien. Wir meisterten erfolgreich die Durchquerung einiger "Pfuetzen" (nur knietief) und waehnten uns schon auf der sicheren Seite, da hatten wir es der Puna aber maechtig gezeigt!! Doch dann kam er, der Rio, der aufgrund des Regens der letzten Tage ordentlich angeschwollen war. Das konnten wir Goli dann doch nicht mehr antun und schlossen uns mit einem englisch/russischen Paerchen kurz und bildeten einen Zweierkonvoi auf einer Ausweichroute, die auf der Karte nur noch klein gepunktet eingezeichnet war (nur 4WD...). Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Wasser und Verpflegung hatten wir genug, der Tank war voll und umdrehen konnten wir immernoch (Ja Muddis, ihr haettet uns ordentlich den Po versohlt :-) )!
Wir wurden mit spektakulaeren Panoramen belohnt, die Farben, die Weite, die Stille: Einfach schoen! Wir trieben Goli zu Hoechstleitungen durch die immer mieser werdende Strecke bis zu einer wirklich boesen Stelle voller Wasser und Matsch - ca. 200m lang. Trotz des ausgefeilten Plans des "Navigators" crashten wir mit etwas zu viel Schwung gegen einen Huegel aus Matsch und gruben uns ein wenig ein - oh oh :-)! Drei schieben an, einer schaukelt im Wechsel zwischen erstem und Rueckwaertsgang hin und her und mit viel herumfliegender Puna waren wir wieder frei und on the road. Nun waren wir doch etwas nervoes, denn zurueck war nun vorbei...
Die Mulis und Lamas am Wegesrand heiterten uns durch ihr bloedes Geglotze aber wieder auf. Auf der ganzen Strecke kam uns seit Stunden kein Mensch entgegen, nur zwei Indios auf einem Fahrrad, Gott weiss, wie die dort hingekommen sind. Wie auch immer, nach ca 5 Stunden hatten wir es geschafft, wir hatten wieder Asphalt unter den Raedern.
Und dann kamen sie: Die Salinas Grandes, ein Wahnsinnsanblick!!! Ein Salzsee, der sich bis zum Horizont erstreckt und in dem sich der Himmel spiegelt. Uebergluecklich liefen wir barfuss ueber die Oberflaeche und genossen den Anblick.
Weiter ging es ueber einen Pass in 4.170m Hoehe in die Quebrada Humamarca, ein sehr schoenes Tal, eingefasst von Bergen unterschiedlichster Farben und Formen. Dort uebernachteten wir in einem kleinen Doerfchen und blickten auf der Terasse bei selbstgemachter Guacamole, frisch gebackenen Tortillas und einer Flasche Malbec auf diesen verrueckten Tag zurueck.

Dienstag, 15. Januar 2008

Salta


Am naechsten Tag ging es fuer uns bereits weiter nach Salta in den Nordwesten Argentiniens. Uff, 23 Stunden Busfahrt, und das "nur" mit semi cama, sprich mit weniger Bequemlichkeit. Das "Gute" daran: Wir wurden trotz der Sitzplaetze in der letzten Reihe, die sich genau ueber dem weniger leisen Motor befand und wo es schwer nach Abgasen roch, doch nicht wie nach anfaenglichen Befuerchtungen vergast ;-)! Das war eine Nacht! Danach haben wir uns geschworen: semi cama okay, aber nie wieder letzte Reihe!!!
Salta ist eine tolle Stadt! Viele koloniale Bauten, die rund um schoene Plaetze mit meterhohen Palmen und Limettenbaumen stehen. Hier haben wir auch eine tolle Unterkunft mit sehr lieben Herbergseltern und leckerem Fruehstueck (wichtig!!!) gefunden.
Gestern haben wir uns bereits einen Mietwagen organisiert, mit dem wir ab morgen frueh eine Woche lang die Gegend erkunden wollen. Unter anderem soll es in die Puna, eine Hochwueste auf rund 4.000 Metern Hoehe, gehen. Wir sind schon sehr gespannt!
Da hier sehr viele argentinische Touristen aufgrund ihrer Ferien Urlaub machen, ist es sehr schwierig, kurzfristig Unterkuenfte oder Bustickets zu bekommen. Daher haben wir schon heute unsere Tickets fuer die Weiterfahrt nach Mendoza am 23.1. gebucht. Wir sind uebrigens sehr stolz auf uns, da wir das Ganze ohne ein Wort Englisch geschafft haben :-)!!!

Wasser Marsch in Iguazu



Mittlerweile sind wir bereits in Salta angekommen - aber dazu spaeter mehr. Eins nach dem anderen...
Nachdem wir in der zweiten Nacht in Buenos Aires eines der schlimmsten Gewitter unseres Lebens erlebt haben (wir mochten uns in unseren Betten kaum ruehren!), ging es bereits am naechsten Tag mit dem Nachtbus nach Puerto Iguazu. Das war ein Luxus, coche cama! Die Sitze konnte man nahezu zu Betten umklappen, und selbst der Bordservice war besser als im Linienflieger (Abendbrot mit einem Glaeschen Wein als Schlummertrunk :-)!).
Ausgeschlafen kamen wir in Puerto Iguazu an, und das im stroemenden Regen. Die ganze Fahrt ueber - mehr als 18 Stunden lang - hatte es gewittert und geregnet. Und die Massen, die hier bei Regen vom Himmel kommen, sind fast selbst schon Wasserfaelle...
Auch die Hostelsuche gestaltete sich schwierig. Das Hostel, das wir reserviert hatten, war eine Katastrophe:
Auf den ersten Blick war die Herberge zwar klasse. Doch unser Versuch, das erste Mal im Leben gemeinsam in einem Dorm zu schlafen (8 Betten), war im wahrsten Sinne des Wortes ein Griff ins Klo! Muell ueberall, Dreck, Gestank und ein besoffener Backpacker, der gerade seinen Rausch ausschlief. Tueren gab es auch keine.
Nach kurzer Beratung bei einem kuehlen Bier forderten wir das Geld zureck und machten uns wieder auf ins Zentrum. Beim ersten Versuch blieben wir. Ein "Hotel" in der Innenstadt, wo in unserem Zimmer vor uns anscheinend ein kleines Kind (oder jemand anderes...) in irgend einem der Betten sein Revier markiert hatte....doch das merkten wir erst, als wir die Betten mit unseren Koerpern erwaermten und die Klimaanlage aufgrund des Laerms ausschalten mussten...Pfuiiiii! Naja, wir haben ja unsere Jugendherbergsschlafsaecke!
Doch nun zum Positiven: Am naechsten Tag - es war fuer die naechsten Tage schlechtes Wetter angesagt - erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein und nahmen voller Erwartung den ersten Bus in Richtung Iguazu Nationalpark!
Dort kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: Auf einer Laenge von rund 2,7 Kilometern ergiessen sich ueber 270 Wasserfaelle ueber 70 Meter in die Tiefe und sorgen fuer ein Naturschauspiel, das einem den Atem raubt. Ergaenzt wird das Ganze mit einem Dschungel, der eine nie vorher gesehne Anzahl von Tieren beherbergt: Meerschweinchen so gross wie Hasen, Schmetterlinge aller Groessen und Farben, Leguane,Spinnen und zig Vogelarten und Nasenbaeren...Ja, wir haben wirklich ein Exemplar gesehen, juhu!!!

Dieser Tag war wirklich unglaublich. Beim Anblick dieses Nationalparks bekommt man eine Gaensehaut!

Mittwoch, 9. Januar 2008

Auftakt in Buenos Aires

Wir sind da, in der Stadt der guten Luefte...obwohl man eher von heissen Lueften sprechen kann. Denn hier sind momentan um die 40 Grad und der Wind blaest einem wie ein Foen ins Gesicht!
Mit rund drei Stunden Verspaetung sind wir gestern Mittag angekommen und wurden als erste Amtshandlung ueber`s Ohr gehauen. Naja, es lag wohl eher an unserer eigenen Dummheit, wenn man gleich am Kofferband Pesos kaufen will ;-)...dafuer waren wir bei den naechsten beiden Malen schlauer: 2 zu 1 fuer die Gringos! Jetlag und 40 Grad Temperaturunterschied zu Hamburg haben uns nach einem 990ml Quilmes Cerveza frueh in die Falle wandern lassen, die bei unserem Budget aus einem unklimatisierten Loch im dritten Stock mit einem Metallspint und zwei Feldbetten besteht - uebrigens sind weder das Zimmer noch die Gemeinschaftstoilette abschliessbar... Aber zum Glueck hatte Mc Guyver Constantin die glorreiche Idee, beim Kiosk um die Ecke mit Haenden und Fuessen nach einem Keil zu fragen ;-)!
Heute um 9:15 Uhr wollten wir den Tag mit einer Busrundfahrt beginnen, die ganz nach suedamerikanischer Manier natuerlich erst mit 60 Minuten Verspaetung begann. Buenos Aires ist riesig, laut, heiss, dreckig und abgefahren und liegt vom Charme irgendwo zwischen Paris und Hanoi.
Morgen Abend geht es per Nachtbus (18 Stunden...Oha!) nach Puerto Iguazu zu den Wasserfaellen an der brasilianischen Grenze.
¡Saludos cordiales y hasta la proxima!

Sonntag, 6. Januar 2008

Hamburg - unsere Perle

Morgen geht es wirklich los! So lange haben wir nun darauf gewartet, aber glauben können wir es selbst noch nicht ganz!!!
Am Freitag haben wir uns nochmal mit einer Party verabschiedet. Danke an alle, die mitgefeiert haben. Das war ein cooler Abend! Wir werden Euch vermissen.
Das nächste Mal melden wir uns dann wohl aus dem fernen Südamerika ;-)...

Dienstag, 1. Januar 2008

Auf ins Jahr 2008!




Nun ist es soweit, das Jahr 2008 hat begonnen - und zwar mit einer richtig schönen Familienabschiedssilvesterfeier und viel Spannung auf das, was uns dieses Jahr erwartet.
Noch sechs Tage, dann sitzen wir um diese Uhrzeit bereits im Flieger nach Sao Paolo, einfach unglaublich!!!