Wir hielten uns also den Tag trotz fortschreitender Müdigkeit wach und kehrten erst am Abend zurück zu unserem Hotel am Hollywood Boulevard. Dort trauten wir unseren Augen und Ohren nicht, denn unser angebliches Hotel war ein unsympathisches hostel im Motelstil, dessen Innenhof für den Abend in eine Freilichtkonzertbühne für eine hardrock Band umfunktioniert worden war. Party hin oder her - wenn man hundemüde ist, und trotz ein paar Schlummertrunks und Oropax erst früh am Morgen in dem im Takt vibrierenden Bett Schlaf findet, schläft man dann lieber seeeehr lange aus und spart sich irgendwelche Filmstudiotouren oder sonstiges Gedöns.
Am nächsten Tag fuhren wir den berühmten Sunset Boulevard auf seiner ganzen Länge (ohne Auto geht in LA fast nix) bis ans Meer und schauten auf dem Weg dorthin in Beverly Hills und Bel Air vorbei. Bei einem kurzen Bummel über den (von Kronleuchtern beleuchteten!) Rodeo Drive fragten wir uns, wer zum Geier denn da einkaufen soll (oder kann...), denn so viele Designerboutiquen auf einem Haufen haben wir noch nie gesehen. Bei dem Anblick der Anwesen in Beverly Hills und Bel Air und den dazugehörigen Luxusschleudern wunderten wir uns dann nicht mehr.
Man macht sich keinen Begriff davon, mit wieviel Geld dort geprotzt wird. Eine Villa (wenn man sie hinter den meterhohen Hecken und hinter den riesigen Toren überhaupt erspähen kann) ist fetter als die andere - aber nicht jede zeugt unbedingt von gutem Geschmack (eine Einfahrt wurde von zwei meterhohen güldenen Pudeln bewacht!?!?). Und wenn man dann in Bel Air am von Wachpersonal gehüteten West Gate des Viertels vorbeifährt, traut man seinen Augen kaum...