Mittwoch, 3. Dezember 2008

In der Stadt der Engel

Unser Auto stand noch genau dort auf dem Motelparkplatz in Inglewood, wo wir es abgestellt hatten. Nach einem kurzen Frühstück bei aufgehender Sonne, zu dem uns der Rezeptionist eingeladen hatte, düsten wir in Richtung Hollywood, zu unserem vorgebuchten Hotel. Aufgrund der frühen Stunde durften wir dort leider noch nicht einchecken und so fuhren wir kurzentschlossen nach Camarillo in ein großartiges outlet shopping Abenteuer.

Wir hielten uns also den Tag trotz fortschreitender Müdigkeit wach und kehrten erst am Abend zurück zu unserem Hotel am Hollywood Boulevard. Dort trauten wir unseren Augen und Ohren nicht, denn unser angebliches Hotel war ein unsympathisches hostel im Motelstil, dessen Innenhof für den Abend in eine Freilichtkonzertbühne für eine hardrock Band umfunktioniert worden war. Party hin oder her - wenn man hundemüde ist, und trotz ein paar Schlummertrunks und Oropax erst früh am Morgen in dem im Takt vibrierenden Bett Schlaf findet, schläft man dann lieber seeeehr lange aus und spart sich irgendwelche Filmstudiotouren oder sonstiges Gedöns.

Daher beschränkte sich unsere sightseeingtour auf den Hollywood Boulevard mit seienm walk of fame (oder auch "walk of not so famous" bei so vielen Namen, die kein Schwein kennt), dem Chinese Theater mit den dsich davor befindenden Hand- und Fußabdrücken der (richtigen) Stars und dem Kodak Theater, wo alljährlich die Oscars verliehen werden.

Am nächsten Tag fuhren wir den berühmten Sunset Boulevard auf seiner ganzen Länge (ohne Auto geht in LA fast nix) bis ans Meer und schauten auf dem Weg dorthin in Beverly Hills und Bel Air vorbei. Bei einem kurzen Bummel über den (von Kronleuchtern beleuchteten!) Rodeo Drive fragten wir uns, wer zum Geier denn da einkaufen soll (oder kann...), denn so viele Designerboutiquen auf einem Haufen haben wir noch nie gesehen. Bei dem Anblick der Anwesen in Beverly Hills und Bel Air und den dazugehörigen Luxusschleudern wunderten wir uns dann nicht mehr.

Man macht sich keinen Begriff davon, mit wieviel Geld dort geprotzt wird. Eine Villa (wenn man sie hinter den meterhohen Hecken und hinter den riesigen Toren überhaupt erspähen kann) ist fetter als die andere - aber nicht jede zeugt unbedingt von gutem Geschmack (eine Einfahrt wurde von zwei meterhohen güldenen Pudeln bewacht!?!?). Und wenn man dann in Bel Air am von Wachpersonal gehüteten West Gate des Viertels vorbeifährt, traut man seinen Augen kaum...

Wir fühlten uns nicht unbedingt zum Verweilen eingeladen, und so düsten wir nach Santa Monica, wo wir Dana und seine beleibte Katze Elouise in seinem Häuschen besuchten. Wir hatten einen total lustigen Abend und gingen mit einer Bekannten in Venice Beach essen, wo auch Charissa kurz zu uns stiess. Nach einer relativ kurzen Nacht fuhren wir dann wieder zum Flughafen, wo wir unser Auto abgaben, Kalifornien "Auf Wiedersehen" sagten und den Flieger nach New York City bestiegen.