Freitag, 11. Juli 2008

Fahren, fahren, fahren: auf dem Stuart Highway

Hinter Port Augusta bogen wir gespannt auf den Stuart Highway ab, der uns fuer tausende von Kilometern als Rollflaeche dienen sollte. Je weiter wir gen Norden fuhren, desto karger wurde es – wir waren auf dem Weg in das staubtrockene Zentrum dieses riesigen Kontinents, das zu den trockensten und lebensfeindlichsten Gegenden der Welt gehoert. Anfangs sahen wir am Strassenrand noch vereinzelt Buesche und Straeucher, doch je weiter wir in Richtung Coober Pedy kamen, nahm die Gegenwart jeglicher Vegetation ab: Rote Erde, wohin das Auge blickt. Die Sonne brannte erbarmungslos auf diese menschenleere Gegend.

Leider fehlen uns die Worte, um die Faszination fuer diesen Teil der Erde ausdruecken zu koennen – es gleicht fast einer Art Meditation, Stunde um Stunde durch diese staubige Landschaft zu fahren, in der sich nichts aendert, ausser der Stand der grell flimmernden Sonne. Ab und zu taucht am Horizont aus der vor Hitze flimmernden Strasse einer der beruechtigten Road Trains auf, um einige Minuten (!) spaeter mit enormer Wucht an einem vorbeizudonnern. Diese Ungetueme sind riesige LKW, die mit ihren bis zu vier Anhaengern knapp 54 m lang werden, das eigene Fahrzeug beim Entgegenkommen durch den Wind fast aus der Spur druecken und einen fuer eine ganze Zeit buchstaeblich in den Schatten stellen.

Diese gigantischen Strassenzuege sind wohl leider auch der Grund fuer die schier unzaehligen Kadaver von Kaenguruhs und sogar ausgewachsenen Bullen (!), die in der Sonne verwesen und zahlreiche Aasfresser aus dem Nirgendwo anlocken. Dieser Anblick gehoert wohl zum Outback dazu, aber der x-te ausgefressene Kuhlederberg und Bluthaufen von bis zur Unkenntlichkeit zermatschten Kaenguruhs, von dem sich nur widerwillig Horden von Kraehen und Adlern erheben, wenn sich ein Auto naehert, verursacht sicher auch beim abgehaertetsten Reisenden irgendwann Uebelkeit.