Wir hatten schon lange damit geliebaeugelt, im Mekka der Fallschirmspringer ohne ersichtlichen Grund aus einem intakten Flugzeug zu springen. Als wir morgens im Tongariro Nationalpark aufwachten, sehnte sich Steffi das erste Mal Regenwolken herbei, waehrend Constantin mit einem breiten Grinsen den Vorhang beiseite schob und den strahlend blauen Himmel sah.
Auf dem Weg nach Taupo war Constantin sichtlich genervt von den Abstechern, die Steffi vorschlug, um die Vulkane noch einmal aus einer anderen Perspektive sehen zu koennen, und gab Rolf die Sporen. Wir hatten abgemacht, zumindest zum Flughafen zu fahren und "mal zu gucken".
Der Flughafen kam schneller als gedacht, und mit Steffis Kommentar "Oh Gott, da ist er ja schon..." bogen wir rechts ab. Wir klapperten alle drei Anbieter fuer Tandemspruenge ab und blieben beim dritten haengen. Constantin war schon ganz hippelig, war es doch klar fuer ihn, dass er springen wollte. Doch Steffi rang mit sich und ihrer Panik, bis auch schliesslich sie das Anmeldeformular mit den Worten "Ich kann doch auch im Flugzeug noch 'Nein' sagen, oder?" ausfuellte.
Als wir unsere Anzuege anzogen und die restliche Ausruestung anlegten (dazu gehoerte eine Notschwimmweste im Guertel, falls wir im Lake Taupo landen wuerden. Sehr witzig!), wurden wir immer aufgeregter. Das Warten auf die kleine Propellermaschine kam uns ewig lang vor und wir machten derweil Spaesse mit Steffis Tandempartner Jonathan (er hatte uebrigens bereits ueber 6.000 Spruenge hinter sich), der wirklich nichts unversucht liess, um ihr die Angst zu nehmen (leider erfolglos :-)!).
Wir stiegen ins Flugzeug, das sich 25 Minuten lang immer hoeher schraubte. Waere unser Wissen um den Sprung nicht gewesen, waere es ein traumhafter Rundflug gewesen. Stattdessen wurde nun auch Constantin nervoes.
Dann ging alles ziemlich schnell. Die Tuer ging auf und Constantin sollte sich zusammen mit seinem Tandempartner Greg als erster aus dem Flugzeug stuerzen. Dann war Steffi als zweite an der Reihe.

Dann gibt es einen Ruck, der Fallschirm oeffnet sich und lautlos gleitet man wie ein Vogel durch die Luft. Nach der butterweichen Landung fielen wir uns voellig high in die Arme. Das war mit Abstand das Oberaffengeilste, was wir je erlebt haben!