Samstag, 26. April 2008

Relaxen in der Golden Bay

Der Name der Bucht kommt urspruenglich noch aus Goldgraeberzeiten, doch er trifft auch auf die langen Straende und die dort fast das ganze Jahr scheinende Sonne zu. Wir bezogen eine unglablich sympathische Unterkunft, in der wir uns sofort wohl fuehlten: Das alte Farmhaus liegt am Rande des Urwalds des Kahurangi Nationalsparks und ist von einem riesigen Garten umgeben. Auf gemuetlichen Sesseln tranken wir Tee auf der sonnigen Veranda oder luemmelten abends bei Kaminfeuer auf den Sofas des Wohnzimmers, waehrend ein aelterer Brite seine Gitarrenkuenste (er hatte schon gemeinsam mit Eric Clapton gespielt!) zum besten gab.
Wir lernten dort auch den urkomischen 77 jaehrigen Kiwi Cyril kennen, mit dem wir stundenlang schnackten. Nach diversen Tui Bieren war der Plan fuer den naechsten Morgen geschmiedet: Cyril wollte uns und der Japanerin Miwako zeigen, wie man Muscheln sammelt.

So ging es bei fruehem Sonnenlicht und Ebbe in seinem klapprigen Van an eine Stelle, an der sich besonders gern Muscheln tummeln sollten. Und wirklich: Als wir die Stelle erreichten, trauten wir unseren Augen kaum, es muessen Millionen der sogenannten "cockles" gewesen sein, die wir da sahen. Mit hoch gekrempelten Hosenbeinen gingen wir ins Watt und sammelten drauf los. Wahrend wir diesen idyllischen Morgen genossen, erzaehlte uns Cyril diverse Anekdoten aus seiner Zeit als Fischer.
Auch wenn es schwer fiel, die kleinen Kerlchen ueber den Jordan zu bringen: Das Festmahl am Abend war wirklich vom Feinsten!

Wieder allein machten wir einen Ausflug zum Farewell Spit, einer kilometerlangen Landzunge, die nur aus Strand und Duenen besteht. Der Grossteil des Spits ist ein international anerkanntes Schutzgebiet, das nicht betreten werden darf. Doch allein der Abschnitt, der betreten werden darf, war einmalig schoen: Meer, Strand und Duenen, soweit das Auge reicht, und weit und breit keine Menschenseele. Nur der ein oder andere Austernfischer kreuzte unseren Weg!

Abends fuhren wir zu einem weiteren, sehr schoenen Strand. Und waehrend wir auf den Sonnenuntergang warteten, entdeckten wir zwei Fellknaeuel in der Brandung, die sich dann als herumtollende Seehundjunge entpuppten. Die zwei Racker liessen sich von uns nicht im geringsten stoeren, und so konnten wir aus rund 10 Metern Entfernung die beiden beim Spielen beobachten. Einmalig!
So schoen Suedamerika auch ist, erst in diesen Tagen kamen wir wirklich auf unserer Weltreise an...