Sonntag, 31. August 2008

Daintree Nationalpark – im ältesten Regenwald der Welt

Am nächsten Tag fuhren wir in Richtung Cape Tribulation und machten auf dem Weg dorthin einen Zwischenstopp beim Krokodilpark. Die angeschlossene Farm, wo Krokodile für die Modeindustrie und zum Verzehr gezüchtet werden, widerte uns etwas an. Aber angeblich dient die Zucht dem Erhalt der wilden Krokodile, die dadurch nicht mehr gejagt werden dürfen. Und der Park selbst bot interessante Einblicke in die Welt der Krokodile und anderer australischer Tiere. So wissen wir nun zum Beispiel, dass Krokodile ihre eigenen Antibiotika produzieren und selbst gegen das HI-Virus immun sind oder bewusst ihren Blutfluss bei Verletzungen stoppen können.

In dem Park konnten wir kleine Wallabies füttern und stundenlang eine Koalafamilie mitsamt Baby beobachten. Koalas fressen ja bekanntlich Eukalyptus. Da dieser ziemlich giftig ist, verbrauchen die Tiere beim Verdauen soviel Energie, dass sie rund 20 Stunden am Tag pennen müssen und nur aufwachen, um wieder zu fressen, blöd zu gucken und sich zu kratzen. Zum piepen!

Über Port Douglas fuhren wir zum verregneten Cape Tribulation, wo wir, dem Wasser vom Himmel zum Trotz, schöne Wanderungen durch den unglaublich dichten Daintree-Regenwald machten. Sein Alter wird auf rund 200 bis 300 Millionen Jahre geschätzt, und so gilt er als ältester Regenwald der Welt. Neben dem uns umgebenden exotischen Vogelgezwitscher begeisterten uns vor allem auch die handtellergroßen leuchtend blauen Ulyssesschmetterlinge.

Es wollte und wollte nicht aufhören zu regnen und da die einzige Zufahrtsstrasse zum Kap durch einen kleinen Fluß führte, entschieden wir uns bereits nach einer Nacht zum Rückzug. Zum Glück, denn der mittlerweile ca. 35 Meter breite, reißende Fluß (auf unserer Hinfahrt ein kaum nennenswertes Rinnsal auf dem Asphalt) war über Nacht auf einen Wasserstand von 0,5 Meter über Strassenniveau angestiegen. Nach langem Hin und Her und Beratschlagen mit Einheimischen (Der Ranger sagte: „Entweder fahrt ihr jetzt oder ihr sitzt die nächsten vier Tage hier fest“), wagten wir mit Jimmy todesmutig die Durchquerung, die im Nachhinein dann gar nicht so schlimm war.