Dienstag, 28. Oktober 2008

Im Death Valley

Wir fuhren ueber den zwoelfspurigen Highway an LA's Dowtown und dem in der Ferne prangenden Hollywood-Schild vorbei in Richtung Osten (wie kann allein eine Stadt auf nur einem Highway ueber 30 Ausfahrten haben?!?). Stundenlang fuhren wir durch eine immer oeder werdende Landschaft und wurden schon nach kurzer Zeit in den Outback-Modus versetzt. Und so verpassten wir doch tatsaechlich die seit Meilen einzige Ausfahrt, die wir haetten nehmen muessen. Zum Glueck gibt es in Amerika keine Leitplanken, und so machten wir es den Amis nach und machten mitten auf dem Freeway einen U-Turn durch das Schotterbett!

Durch die Wueste ging es dann ins Death Valley, wo wir tatsaechlich bei regenverhangenem Himmel ankamen. Konnte das wirklich sein, an einem der trockensten Orte der Erde? Wir schlugen auf dem staubigen Campingplatz in Furnace Creek unser Zelt auf, wo wir aufgrund der starken Sturmboen kein Feuer machen konnten und uns bald ins Zelt verkrochen. Waehrend der Nacht lauschten wir nicht nur dem konstanten Heulen des Windes, sondern auch dem der Kojoten.

Am naechsten Morgen begruesste uns wieder ein strahlend blauer Himmel und wir brachen zu unserer Erkundungstour des Tals auf. Wir fuhren zum hoechsten Punkt des Nationalparks, dem Dantes View, von wo aus wir gleichzeitig den hoechsten und den niedrigsten Punkt der USA sehen konnten - den schneebedeckten Mount Whitney und das 86 Meter unter dem Meeresspiegel liegende Badwater Basin, dessen Salzkruste in der Sonne leuchtete. Das Farbenspiel aus blauem Himmel, gelbem Sand, weissem Salz und rot leuchtenden Felsen in dieser knochentrockenen Landschaft war wirklich wunderschoen. Hatten wir uns diesen Ort doch als oeden Fleck Wueste vorgestellt.

Wir fuhren hinab zum Badwater Basin, wo wir ueber die unter unseren Fuessen knirschende Salzkruste liefen und am sogenannten Devil's Golf Course ueber bizarre Formationen aus Salzkristallen staunten, die scharf wie Glassplitter und hart wie Stein waren und bei Beruehrung metallisch klangen. Es ist unglaublich, dass unter dieser Salzkruste Wasserloecher zu finden sind, in denen sogar Fische leben!

Wir fuhren nach einer kleinen Sandwich-Mittagspause zur Artist's Palette, einem Ort, wo Felsen in den Farben rosa, hellblau, gelb, rot und gruen leuchten, als ob ein Maler wirklich seine Farbpalette vergessen haette.

Wir wanderten bei sengender Hitze durch den golden canyon und fanden uns in einer skurillen Felswueste wieder.

Diese Nacht campierten wir auf einem spartanischen, kleinen Platz mit traumhaften Blick ueber das ganze Tal, das im Licht der Abendsonne rot leuchtete. Der Boden war so hart, dass wir die Leinen unseres Zeltes nur mit Steinen statt Heringen abspannen konnten. Und ueberraschenderweise hielt diese Konstruktion dem ueber Nacht aufkommenden Stuermchen trotzdem stand.

Der naechste Tag begann mit einem magischen Licht, in dem wir einen Halt bei einer riesigen Duenenlandschaft machten, wo wir die meterhohen Sandberge schnaufend erklommen, um sie danach wieder runterzurasen!


Mittlerweile lockte nun das nahe Las Vegas, und so machten wir uns auf in die Sin City Nevadas!