Freitag, 11. Juli 2008

Darwin: Am Top End angekommen!

Wir haben es geschafft! Nach rund 7.000 gefahrenen Kilometern (wir hatten urspruenglich mit der Haelfte gerechnet, aber ein kleiner Abstecher ist hier eben ein grosser!) sind wir am Ziel unserer Outbacktour angekommen. Nach den ganzen Campingplaetzen mitten in der Wildnis oder dem Schlafen auf Parkplaetzen am Highway haben wir hier eine Miniparzelle im hiesigen BIG 4 Camping(vergnuegungs-?)park. Wir wohnen in der siebten Strasse/Ecke royal drive einer Campingstadt, die ihrensgleichen sucht: Huepfburgen, drei Pools, Barbecues, Restaurant, Poolbar, Livemusik, Fischfuetterungen und und und…..Etwas gewoehnungsbeduerftig, aber eben in der Naehe der Stadt gelegen!

Gestern Nachmittag fuhren wir mit dem oertlichen Bus zum Mindil Beach, der einmal woechentlich den bekannten sunst market beherbergt. Mann, war das ein Treiben! Tausende gutgelaunter Menschen quetschten sich an gut riechenden, exotischen Essensstaenden und Handwerksbuden vorbei, waehrend ueber dem Meer die Sonne langsam unterging.

Wir organisierten uns an einem Stand einen indischen Snack und gesellten uns zu den anderen auf den Duenen, um von dort aus den grandiosen Sonnenuntergang (wir haben noch nie eine sooooooo rote Sonne gesehen!) zur Musik von Gitarren zu geniessen. Danach schlenderten wir an den Staenden entlang und blieben schliesslich an einer kleinen Buehne haengen, wo die australische Band EM Dee einer tanzenden Horde geilste Didgeridoo- und Percussionmusik zum besten gab. Die Stimmung an diesem Abend war grandios. Denn egal ob in kleiner Runde oder in der Masse: Wir haben die Aussies bisher als ueberaus sympathisches, lustiges und vor allem auch lebenslustiges Voelkchen kennengelernt.

Wir bleiben jetzt noch ein paar Tage in Darwin bevor es am 15. Juli per Flugzeug nach Cairns geht. Dort wartet schon Jim II (himself) auf uns, der uns 5 Wochen lang bis Sydney kutschieren soll.

Im traumhaften Kakadu Nationalpark

Dieses traumhafte Fleckchen Erde haben wir zu einem der Highlights unserer bisherigen Reise auserkoren. Der groesste Nationalpark Australiens beherbergt neben Savannenebenen, Felslandschaften und Regenwaeldern auch zahlreiche Feuchtgebiete, in denen sich hunderte unterschiedliche Tierarten tummeln. Neben ueber 200 Vogelarten leben hier auch hunderte Suess- und Salzwasserkrokodile. Waehrend die ersteren angeblich harmlos sind, gehoeren die letzteren, die uebrigens bis zu sechs Meter lang werden koennen, nicht wirklich zu den Geschoepfen, die man beim Baden antreffen moechte.

Ueberall dort, wo welche vorkommen, stehen zahlreiche Warnschilder. Nichtsdestotrotz dauerte es erstmal ein paar Tage, bis wir das erste Krokodil erspaehten.

Zunaechst ging es ueber eine rauhe Schotterstrasse (gegen die argentinische Puna war das zwar eine Spielstrasse, aber nicht fuer einen alten rostigen Jim, der bei jedem Schlagloch heftig durchgeschuettelt wurde. Mit teilweise 10 km/h tuckerten wir erfolgreich ueber die dirt road (der Mietwagenvermieter muss ja nicht alles wissen…) und erreichten einen der wohl schoensten Buschcampingplaetze ueberhaupt: In der Naehe der Gunlom Falls, die aufgrund der Trockenzeit momentan nur noch einem Troepfeln gleichen, und am Rande der Savanne schlugen wir unser Lager auf und erholten uns von den anstrengenden, knapp 6.000 bisher gefahrenen Kilometern. Nach einem wunderschoenen Abendkonzert der exotischen Voegel lauschten wir nachts dem Geheul der Dingos und dem Gebell der barking owls, um am naechsten Morgen wieder vom Vogelgesang geweckt zu werden – herrlich!

An einem Morgen stiegen wir einen steilen Pfad zum oberen Ende der Wasserfaelle hinauf, von wo wir einen atemberaubenden Ausblick auf die Ebene unter uns hatten und uns im Licht der Morgensonne in einen der zahlreichen sogenannten plunge pools (kommt daher das Wort Plantschbecken???) abkuehlten – Krokodile koennen ja zum Glueck keinen Wasserfall hinaufklettern :-)!

Wir fuhren nach ein paar Tagen in das Zentrum des Nationalparks, wo wir auf dem Yellow Water Billabong und dem East Alligator River eine Bootstour machen wollten. Das riesige Feuchtgebiet ist UNESCO Weltnaturerbe, und das wollten wir uns ja nicht entgehen lassen! Der sogenannte dawn cruise ging uneinladenderweise bereits um 6:45 Uhr morgens los. Doch was wir vom ersten Moment an auf dem Wasser sahen, zaehlt zu den schoensten Eindruecken unseres Lebens:


Wir fuhren nahezu lautlos durch eine mystische Wasserwelt, ueber der die Sonne blutrot aufging und alles in ein atemberaubendes Licht tauchte. Um uns herum erwachte die Welt zum Leben, ueber unseren Koepfen flogen hunderte von Voegeln und an den Ufern des Flusses sahen wir so viele Vogelarten in so grosser Anzahl, dass man es kaum beschreiben kann.

Wir sahen unter anderem Eisvoegel, Ibisse, unterschiedliche Reiher-, Enten-, und Gaensearten, mehrere Stoerche und ein Weissbrustseeadlerpaerchen, das ueber unseren Koepfen kreiste. Mehrere Krokodile lagen (scheinbar?!?) verschlafen im Wasser und blickten uns aus ihren gelben Augen an.

Es ist faszinierend, wie lautlos und ploetzlich diese Tiere abtauchen koennen, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nicht umsonst bevoelkern sie seit Millionen von Jahren unsere Erde! Doch nicht nur auf dem Wasser konnten wir die spektakulaere Vogelwelt beobachten.

Auf unseren Camps im Park konnten wir neben zahlreichen bunten Papageien aus naechster Naehe riesige Kakadus bewundern. Das sind wohl die sympatischsten Voegel ueberhaupt und wenig ist mit dem Anblick eines Schwarms von dreissig Kakadus vergleichbar, der mit lautem Geschrei ueber einen hinwegsaust.

Nicht nur landschaftlich ist der Kakadu Nationalpark einzigartig. Nicht umsonst hat ihn die UNESCO gleichzeitig zum Weltkulturerbe ernannt. Bei den Felsen von Nourlangie und Ubirr kann man bis zu 20.000 Jahre alte Felsmalereien der oertlichen Aboriginie-Staemme bewundern.

In bunten Farben werden dort Ahnen und deren Geschichten aus der sogenannten Dreamtime oder zahlreiche Tiere aus der Gegend dargestellt. Einige der Malereien sind sogar an so hohen und fuer Menschen nicht erreichbaren Stellen angebracht, dass man den Erzaehlungen der Aboroginies, die Urwesen aus der Dreamtime (mimi spirits) selbst haetten sie gemalt, Glauben schenken kann.

Im roten Zentrum

Schon lange hatten wir uns auf den Moment gefreut, den groessten Monolithen der Erde vor uns aus der Ebene des Outbacks auftauchen zu sehen. So oft man ihn auch auf Bildern oder im Fernsehen gesehen hat: Nichts bereitet einen wirklich vor auf diesen grandiosen Anblick des Uluru, wie der Ayer’s Rock in der Sprache der Aboriginies genannt wird.

Wir umrundeten auf einer dreistuendigen Wanderung diesen riesigen leuchtenden Felsbrocken, dessen Seiten alle unterschiedlich aussehen und der uns aus jeder Persektive erneut faszienierte. Wir wollten uns den Sonnenuntergang am Ulruru natuerlich nicht entgehen lassen, bei dem der Monolith im Licht der untergehenden Sonne zuerst orange, dann feuerrot, spaeter violett und am Ende dunkelbraun bis schwarz erscheint. Leider waren wir am “sunset viewing Parkplatz” nicht ganz allein, sondern teilten uns den magischen Moment mit hunderten Schaulustigen. Aehnlich war es auch beim Sonnenaufgang, zu dem im Morgengrauen eine endlose Karavane von Scheinwerferkegeln vom nahegelegenen Campingplatz aufbrach.

Wir fuhren vom Uluru zu den Olgas, einer Gruppe runder orange leuchtender Felsen, die von den Aboriginies Kata Tjuta genannt werden. Die Olgas sind nicht ganz so populaer wie ihr beruehmter Nachbar, und so waren wir frueh morgens auf unserer Wanderung durch das “Valley of the winds” fast allein. Die Mischung aus den grandiosen Felswaenden um uns herum, dem Rauschen des Windes und dem morgendlichen Konzert der Voegel war atemberaubend und machte diese Wanderung zu einer der schoensten unserer Reise.

Das naechste Ziel unserer Fahrt durch das rote Zentrum Australiens war der Kings Canyon. Seine meterhohen roten Felswaende schliessen ein kleines tropisches Tal ein, das in dieser trockenen Gegend, wie sein Name schon sagt, der reinste “garden Eden” ist. Die Vegetation konnte in dieser eigentlich lebensfeindlichen Umgebung in der kleinen Spalte des Canyons noch aus tropischen Zeiten vor millionen von Jahren ueberleben. Auch wenn der Canyon noch so schoen ist, der Rummel hunderter Reisegruppen, die johlend und groehlend zum hundertsten Mal das Echo des Tals herausforderten, ging uns ziemlich auf den Senkel. Also verzogen wir uns auf unseren Campingplatz, der neben uns und den anderen Campern zahlreiche Gahlas (rosaweisse Papageien), beherbergte. Und als wir uns in der Abendsonne das erste, kuehle Bier seit Langem goennten (ein Sixpack kostet hier naemlich umgerechnet 12 Euro, das gibt unsere mittlerweile stark beanspruchte Reisekasse naemlich doch nicht mehr her :-)...), besuchte uns tatsaechlich auch ein streunender Dingo.

Nach den Tagen in der Wildnis ging es als naechstes nach Alice Springs, einem kleinen Staedtchen mitten im Nirgendwo. Dort deckten wir uns mit neuen Vorraeten ein und genossen es, fuer kurze Zeit mal wieder die Zivilisation schnuppern zu koennen, um kurz darauf in die nahe gelegenen MacDonnell Ranges aufzubrechen. Die Bergkette ist beruehmt fuer ihre Schluchten, die wir auf kleinen Wanderungen erkundeten. Dabei hatten wir einmal sogar das Glueck, eines der seltenen black footed rock wallabies zu beobachten (Wallabies sind kaenguruhaehnliche kleine Tiere mit fuchsartiger Schnauze). Auf einem sehr idyllischen Busch-Campingplatz in der Naehe der Ormiston Gorge schlugen wir unser Lager auf. Hier genossen wir dann endlich unser erstes Abendessen im Freien, nachdem es auf der bisherigen Fahrt naemlich tagsueber bruetend heiss, aber abends und vor allem nachts richtig kalt war. Die Luft ist dabei uebrigens tagsueber so trocken, dass frisch geschnittenes Brot innerhalb von Minuten austrocknet und man pro Person vier bis fuenf Liter Wasser trinkt, ohne auch nur ansatzweise etwas gegen die konstant trockene Kehle ausrichten zu koennen.

Am naechsten Morgen machten wir eine wunderschoene Wanderung durch die Schlucht und verabschiedeten uns spontan in Richtung Alice Springs: Es war ja schliesslich EM-Finale angesagt! Wir suchten einen Campingplatz mit einem Fernseher – und wurden fuendig. Der Platz war zwar der assigste ueberhaupt, aber wir konnten morgens um 3:45 Uhr verschlafen in den Fernsehraum tigern, um mit drei weiteren Deutschen unsere Jungs anzufeuern. Nun ja, vergeblich, wie sich bekannterweise herausstellte! Da haben wir ein einziges Spiel der EM gesehen, und dann war das so eine Nullnummer! Nun denn, bis zur WM 2010 ist es ja nicht mehr lang hin….

Es ging noch am gleichen Tag weiter in Richtung Norden. Etwa 700 Kilometer noerdlich von Alice Springs passiert man eine magische Grenze – das Outback ist zu Ende und wird von eine savannenartigen Ebene abgeloest. Nach einem sehr schoenen Abstecher in den tropischen, von wenigen Touristen besuchten Elsey Nationalpark, der zahlreiche bunte und laut schreiende Papageien beherbergt, war der Menschenrummel in der Katherine Gorge ein regelrechter Schock. Der Abstecher zur Schlucht belohnte uns aber immerhin mit dem Sichten einer Kolonie laut zankender Flughunde, die sich bei der Hitze kopfueber im Baum haengend mit ihren ledrigen Fluegeln Luft zufaecherten. Jedes einzelne dieser Kerlchen sah aus wie eine Miniatur von Graf Zahl! Nach einem kurzen Picknick nahmen wir reissaus und campierten stattdessen ca. 100 Kilometer noerdlich bei den Edith Falls. Bei den Wasserfaellen nahe unseres Camps konnte man in einem sehr schoenen Wasserloch baden. Doch die Krokodilwarnschilder liessen uns die Hitze dann doch auch so ertragen!

Coober Pedy - In der Opalhauptadt der Welt

Nach hunderten von Kilometern durch das Nirgendwo erreichten wir irgendwann Coober Pedy, der selbst ernannten Opalhauptstadt der Welt. Schon Kilometer vor und ebenso viele hinter der Stadt sieht man bis zum Horizont die aufgehaeuften Sand- und Schuttreste der unzaehligen Opalminen. Wir besichtigten eine historische Mine und ueberzeugten uns von dem Knochenjob, der alle paar Jahre nur wenigen der zahllosen Schuerfer zu Reichtum verhilft. Die Schuerfer muessen regelrecht besessen von ihrer Suche sein, denn bei sommerlichen Temperaturen von ueber 50 Grad und widerlichen Fliegenwolken, die einen ununterbrochen bedecken, ist es bestimmt kein Zuckerschlecken, in Coober Pedy zu leben. Nicht umsonst sind viele Wohnungen, die paar Kirchen und einige der wenigen Laeden des unwirtlichen Ortes und sogar ein swimming pool unter der Erde.

Fahren, fahren, fahren: auf dem Stuart Highway

Hinter Port Augusta bogen wir gespannt auf den Stuart Highway ab, der uns fuer tausende von Kilometern als Rollflaeche dienen sollte. Je weiter wir gen Norden fuhren, desto karger wurde es – wir waren auf dem Weg in das staubtrockene Zentrum dieses riesigen Kontinents, das zu den trockensten und lebensfeindlichsten Gegenden der Welt gehoert. Anfangs sahen wir am Strassenrand noch vereinzelt Buesche und Straeucher, doch je weiter wir in Richtung Coober Pedy kamen, nahm die Gegenwart jeglicher Vegetation ab: Rote Erde, wohin das Auge blickt. Die Sonne brannte erbarmungslos auf diese menschenleere Gegend.

Leider fehlen uns die Worte, um die Faszination fuer diesen Teil der Erde ausdruecken zu koennen – es gleicht fast einer Art Meditation, Stunde um Stunde durch diese staubige Landschaft zu fahren, in der sich nichts aendert, ausser der Stand der grell flimmernden Sonne. Ab und zu taucht am Horizont aus der vor Hitze flimmernden Strasse einer der beruechtigten Road Trains auf, um einige Minuten (!) spaeter mit enormer Wucht an einem vorbeizudonnern. Diese Ungetueme sind riesige LKW, die mit ihren bis zu vier Anhaengern knapp 54 m lang werden, das eigene Fahrzeug beim Entgegenkommen durch den Wind fast aus der Spur druecken und einen fuer eine ganze Zeit buchstaeblich in den Schatten stellen.

Diese gigantischen Strassenzuege sind wohl leider auch der Grund fuer die schier unzaehligen Kadaver von Kaenguruhs und sogar ausgewachsenen Bullen (!), die in der Sonne verwesen und zahlreiche Aasfresser aus dem Nirgendwo anlocken. Dieser Anblick gehoert wohl zum Outback dazu, aber der x-te ausgefressene Kuhlederberg und Bluthaufen von bis zur Unkenntlichkeit zermatschten Kaenguruhs, von dem sich nur widerwillig Horden von Kraehen und Adlern erheben, wenn sich ein Auto naehert, verursacht sicher auch beim abgehaertetsten Reisenden irgendwann Uebelkeit.

In den Flinders Ranges

Am 17. Juni ging es endlich los in Richtung Outback. Doch vorher machten wir noch "einen kleinen Abstecher" (kleine Abstecher gibt es in Australien einfach nicht, alles ist hunderte oder sogar tausende von Kilometern voneinander entfernt!)zum Mount Remarkable Nationalpark, wo wir eine wunderschoene Wanderung durch die Millionen von Jahren alte Alligator Gorge machten.

In dem Nationalpark begegneten uns zu unserer Begeisterung zahlreiche Kaenguruhs unterschiedlichster Farben und Groessen. Waehrend die einen betsimmt zwei Meter gross waren und man ihre kraftvollen Spruenge schon von Weitem hoeren konnte, waren andere ganz klein, vielleicht sogar nur kniehoch.

Weiter ging es in die spektakulaeren Flinders Ranges, wo wir am Rand des Wilpena Pounds uebernachteten. Der Pound ist ein von einem Kranz aus steilen Bergen eingeschlossenes idyllisches Tal. Wir machten eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir eine grandiose Aussicht in den Pound und die Weite des Outbacks hatten.
In dem Nationalpark kamen wir wieder sehr dicht an die putzigen Kaenguruhs heran, hatten eine Begegnung mit einem wirklich riesigen Emu (einige Koepfe groesser als Constantin...) und sahen am Strassenrand zahlreiche majestaetische Adler.

Entlang der Great Ocean Road

Am 10. Juni waren wir frueh morgens beim Depot, um unseren Camper abzuholen - zu frueh gefreut, wie sich herausstellte, da der Wagen auf dem Weg zum Depot in einen Unfall verwickelt war. Also ging es zurueck in die Stadt und wir waren am Ende gar nicht so boese darueber, da wir Melbourne so noch ein wenig laenger geniessen konnten. Am fruehen Nachmittag kam dann der Anruf, dass ein Ersatzwagen zum Abholen bereitstuende und wir machten uns erneut auf den Weg.

Kurze Zeit spaeter sassen wir in unserem "Jim", einem uralten Toyoya Hiace HiTop, der bereits knapp 300.000 km auf dem Buckel hat. Alles ist ein bisschen abgewrackt und eng (wir haben uns beide noch nie so haeufig in so kurzer Zeit den Kopf gestossen...), doch wir haben ein kleines "Wohnzimmer", bestehend aus einem Tisch und zwei Sitzbaenken, das sich nachts mit einigen Handgriffen in ein Bett umbauen laesst, einen kleinen Gasherd, eine Spuele - und was am wichtigsten ist: einen kleinen Kuehlschrank.

Wir haben uns vom ersten Moment an in unserem rollenden Heim pudelwohl gefuehlt und geniessen den Luxus, nicht jeden Tag die Rucksaecke packen zu muessen.
Wir bunkerten Vorraete bei ALDI (!!!) und kamen an dem Nachmittag nur noch aus der Stadt heraus und bis zum Kuestenort Geelong, wo wir die erste Nacht verbrachten.
Am naechsten Tag ging es dann in Richtung Great Ocean Road. Leider hatten wir ziemlich schlechtes Wetter, es war sehr kalt, es regnete und stuermte, sodass wir nachts bei Temperaturen um den Gefrierpunkt doch ein wenig froren. Also versuchten wir, zumindest zum Abendbrot das Wageninnere mit Hilfe von Kerzen und des Toasters ein wenig aufzuheizen :-).

Die so genannten "Zwoelf Apostel", Felsen, die entlang einer Steilkueste aus dem Meer ragen (eigentlich sind es durch Wind und Wetter mittlerweile nur noch sechs...), sind zwar nett anzuschauen, doch die ca. 1.000 km Landstrasse, die uns von Melbourne nach Adelaide durch eine norddeutsche Landschaft fuehrte, war dafuer doch ein wenig zu lang.

Nach der grandiosen Stadt Melbourne waren wir von Adelaide dann ein wenig enttaeuscht, sodass wir die Zeit dort nur kurz nutzten, um fuer unsere Tour durch das Outback Vorraete zu bunkern.